Seit dem Schuljahr 1977/78 hat die Breuberg-Schule eine Eingangsstufe. Die zweijährige Eingangsstufe stellt in Hessen eine besondere Form des Schuleingangs dar. In die E1-Klassen (Klassen im ersten Jahr der Eingangsstufe) werden alle Kinder aufgenommen, die das fünfte Lebensjahr vollendet haben (Stichtag 30.06.), unabhängig ihrer individuellen Voraussetzungen. Die Eingangsstufe stellt einen gleitenden Übergang vom Kindergarten in die Schule dar, das stoffliche Pensum des sonst üblichen ersten Schuljahres wird in der Eingangsstufe auf zwei Schuljahre verteilt. So wird den Kindern Zeit angeboten, sich auf die veränderten Bedingungen der Schule einzustellen. Die Kinder können in aller Ruhe die Gruppe und die neue Umgebung kennen lernen, spielerisch Strukturen erarbeiten, Regeln des sozialen Miteinanders in der Schule kennen und anwenden lernen und die eigene Arbeitsorganisation entwickeln. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf dem ganzheitlichen Lernen.

Um den neuen Schulkindern den Schulstart noch weiter zu erleichtern, werden an der Breuberg-Schule Patenschaften eingerichtet. Jedem neu einzuschulenden E1-Kind wird ein Mädchen oder Junge aus der zukünftigen 4. Klasse als Pate bzw. Patin zur Seite gestellt. 

Durch individuelle Förderung und differenzierte Lernangebote wird insbesondere in der Eingangsstufe auf den Entwicklungsstand des einzelnen Kindes angemessen eingegangen. Dies wird neben differenziertem Unterrichten im Klassenverband auch durch fest eingeplante Doppelsteckungen von Lehrkräften sowie beispielsweise wöchentlich stattfindender Teilgruppen- und Förderunterrichtsstunden (Themenschwerpunkte werden individuell festgelegt, häufig findet explizite Förderung im Bereich Motorik, im Bereich der phonologischer Bewusstheit und / oder Vorläuferfertigkeiten statt) erleichtert. Es wird auch eine zusätzliche sprachliche Förderung (im Rahmen von „Deutsch als Zweitsprache“-Stunden / Doppelsteckungen bzw. „Deutsch & PC“-Stunden“) von Kindern mit Migrationshintergrund mit sprachlichem Unterstützungsbedarf angeboten.

Dabei weist jeder Tag in der Eingangsstufe feste Strukturen und wiederkehrende Rituale auf. Dies soll den fünf- und sechsjährigen Kindern, die noch kein ausgeprägtes Zeitgefühl haben, den Überblick über den Ablauf des Vormittags erleichtern und ihnen helfen, sich in das Schulleben einzugewöhnen. Gemeinsame Frühstückszeiten sowie gemeinsame Spielpausen sind dabei genau so üblich, wie wöchentlich stattfindender Sport- bzw. Schwimmunterricht und unregelmäßig stattfindende Wanderungen und Unterrichtsgänge.

Das Konzept der Eingangsstufe geht von individuellen Lernvoraussetzungen aus, sodass die an anderen Schulen zur Einschulung ins erste Schuljahr üblichen Überprüfungen der Eingangsvoraussetzungen entfallen. Selbstverständlich wird vor Einschulung ein regelmäßiger Kontakt und gemeinsamer Austausch mit den Kindergärten gepflegt, sodass die Lehrkräfte der Eingangsstufe bestmöglichst auf die individuellen Voraussetzungen der Kinder vorbereitet sind. Üblicherweise besuchen angehende Schulkinder mit ihren Erzieherinnen oder Erziehern gegen Ende des Kindergartenjahres die E1-Klassen. Die Eltern werden an Informationsabenden im Kindergarten und in der Schule über die Eingangsstufe informiert. Die Einschulungsfeier findet am ersten Dienstag des neuen Schuljahres statt. In den ersten Wochen werden häufig Elterngespräche geführt, um Einzelheiten über die Kinder zu erfahren.